Repair: Vermona E-Piano

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ungefähr 15:54 Minuten

Einer meiner heimlichen Schätze ist ein Vermona E-Piano, das längere Zeit seiner Aufarbeitung harrte. Im folgenden beschreibe ich die kritischen Punkte und was ich wie gereinigt, geklebt oder umgebaut habe. Teile dieser Arbeiten sind auch auf Vermona Orgelmodelle und die Piano-Strings übertragbar.

Das Vermona E-Piano wurde Ende der70er, Anfang der 80er Jahre in Klingenthal/DDR hergestellt. Es gab noch ein Schwestermodell, die Piano-Strings mit Wahltastern für entweder Piano- oder Stringhüllkurven und regelbarem Sustain, sowie optionaler Modulation von Phaser bis Chorus, dafür aber fehlender Tremoloeinheit. Das E-Piano hingegen verfügt über diesen butterweichen LFO, dazu klangmäßig über einen jeweils frei regelbaren Pianosound, der in Richtung höhere Lagen immer mehr einem Sinus-Ton gleicht, sowie einem Clavichord- und einem Spinettsound für Schärfe. Die drei Grundklänge sind wie beim Strings-Modell stufenlos mischbar (anders als zB. beim Korg LP-10), wie sich das für ein komplett analoges Instrument gehört. Die Tasten des Keyboards oder der Klaviatur sind jeweils durch einen U-förmigen Metallunterbau minimal gewichtet, ansonsten aus schlichtem Plastik und neigen trotz anständiger Spielbar- zu einer gewissen Klapprigkeit. Auch erzeugt ein Anschlag den Ton in der Regel bereits ein wenig vor dem vollständigen Herunterdrücken, was einen zu mehr Präzision im Spiel zwingt oder Schludrigkeiten als „Oh, cool, Jazz!“ interpretieren lässt.

Das E-Piano hat zwar weder die Funkiness eines Fender Rhodes noch die Wärme eines Wurlitzers, aber dennoch einen absolut eigenständigen, freundlichen Klang, den ich immer mal wieder einsetze. Manchmal unterstützt durch einen externen Chorus oder Phaser (Gitarristen-Tretmine).

Als ich das Piano für einen (berechtigt) schmalen Euro erwarb war es über und über verdreckt*, das Innenleben voll mit teilweise schmierig verklebtem Staub, das Äußere mit zahllosen Klecksen weißer Dispersionsfarbe übersät, bis auf eine Letzte ohne das Gehäuse zusammenhaltende Schrauben, ohne Kappen an den Schiebereglern, die Schieberegler reine Knacksergeneratoren (allerdings komplett ohne Funktion in höherer Stellung), viele der Tasten mit eingeschränkter Funktion (zu leise, ohne Repetierfähigkeit) oder gänzlich stumm, die Furnierholzseitenteile mit Auflösungserscheinungen (Wasserschaden), der einen oder anderen Beule im Aluminiumkorpus und einem hervorragenden Netzbrummen im Ausgang, sobald man den Deckel des Instrumentes schloss.

Wo fängt man da an?

* Ich hatte mal einen Auftritt in New York, bei dem der lokale Techniker über den dortigen Flügel erzählte, dass der ursprünglich im Casino eines US-Army-Stützpunktes gestanden und dort eigentlich nur den Zweck gehabt hatte, dass die GIs den Flügeldeckel kurz hochhalten und darunter ihre Pizzareste entsorgen konnten, was den Einsatz von Filz zur Klangdämpfung überflüssig machte. Aber bevor Sie jetzt würgen und den Wert des Flügels dramatisch nach unten taxieren, tauschen Sie kurz „Pizzareste“ gedanklich gegen Fett und „GIs“ gegen Joseph Beuys.

Klaviatur / Keyboard

Ich habe mir als Grundlage für die Reparatur zunächst bei Vermona den Schaltplan besorgt, für eine Übersicht den Staub herausgesaugt und mit normalem Haushaltsreiniger und leicht feuchtem Tuch den gröbsten Dreck beseitigt.

Schon bei der Erstinspektion beim Kauf war im Gehäuseinneren ein Plastikteil aufgetaucht, das sich als abgebrochener Pin einer Taste herausstellte. Damit er nicht verlorengeht, hatte ich ihn dort belassen und nun vor dem Staubsauger gerettet** und näher untersucht. Tatsächlich waren zwei solcher Pinne abgebrochen, der zweite blieb jedoch verschollen, trotz vorsichtshalber durchgeführter Beutelkontrolle im Sauger.

**Um das Einsaugen von Kleinteilen zu verhindern, gerade von Kleinteilen, die man gerade sucht (denken Sie mal an Schrauben, Muttern oder Lego) kann man eine einzelne, übrig gebliebene Socke über das Saugrohr ziehen. So wird zwar der Staub eingesaugt, grobe Flusen und Gesuchtes bleiben aber in der Regel erstmal im „Sieb“ hängen.
 

Unter jeder Taste ist so ein Pin oder Stift eingeklemmt, am unteren Ende des Pins ist der Draht eingeführt, der durch Berührung der einen oder anderen quer unter der Tastatur verlaufenden Schiene einen Ton auslöst oder im Sustain abwürgt. Für zwei der defekten Tasten war das Problem also klar.

Die anderen Funktionslosen/-eingeschränkten hatten schlicht Kontaktschwierigkeiten. Die Schiene für den Tonanschlag scheint versilbert zu sein, war aber mit einem dunklen Belag überzogen. Den habe ich als nächstes beseitigt, indem ich einen dünnen Lappen in Streifen schnitt und vorsichtig hinter der Schiene durchführte. Dann habe ich Reinigungsbenzin auf den Lappen getreufelt und diesen solange hin und her bewegt, bis alles wieder schön silbrig glänzte. Man kann auch Isopropanol aus der Apotheke verwenden. Wichtig scheint mir, hier nicht mit grobem Tuch oder gar Schmirgelpapier zu arbeiten, da sonst Riefen entstehen, in denen sich nur wieder Dreck sammelt. Gleiches gilt für Reinigungsmittel wie Kontaktspray oder WD40 und Ähnliche, die leider auch gleichzeitig Staub binden. Man muss hier also schlicht ab und zu mal säubern und polieren.

Im selben Arbeitsgang habe ich auch die Kontaktdrähte vorsichtigst gereinigt. Diese sind dunkel, ich bin nicht sicher, ob das Patina oder das Material selbst ist. Sie funktionieren jedenfalls.

Schließlich war es bei einer Reihe von Drähten nötig sie so auszurichten, dass im Ruhezustand die Release-Schiene und im gedrückten Zustand die versilberte Kontaktschiene berührt wird. Wird nur die Tonschiene beim Herunterdrücken berührt, nicht aber die andere beim Loslassen, wird der Ton bei jedem Tastendruck leiser, die Repetierfähigkeit ist nicht gegeben. Mittels Release-Schiene wird für jede Taste separat ein Kondensator entladen.

Vermona E-Piano reparieren

Dann habe ich den abgebrochen Pin repariert. Der Fuß des Pins steckte noch unter der Taste und war leicht zu befreien. Ich habe vorsichtig mit verschiedenen Kunststoffklebern experimentiert, leider jedoch keinen passenden finden können, weshalb ich schließlich auf einen Haudrauf-Trick zurückgriff, den ich schon häufiger vor allem bei Kinderspielzeug angewandt habe. Ich habe aus Büroklammerdraht kleine Hilfsschienen gebogen und diese über die Bruchstelle gelegt und mit Heißkleber verklebt, drei Stück insgesamt. Auf einer Seite nur außen um den Knick, auf der anderen Seite auch innen. Dieser Knick, die Sollbruchstelle, muss ein wenig federn können, denn sonst kann der Pin nicht unter die Taste in seine Drahthalterung geschoben werden. Funktioniert tadellos.

Der Tastdraht-Pin hat übrigens Bohrungen für bis zu drei Drähte. Beim E-Piano wird nur einer verwendet, die Piano-Strings nutzen alle drei. Ich nehme an, dass Vermona diese Stifte auch in den Orgeln wie ET3, ET6 oder Sandy verbaut haben könnte um so unterschiedliche Register anzusprechen.

Vermona E-Piano reparieren

Der zweite Stift musste allerdings komplett neu hergestellt werden. Ersatzteile für diese Instrumente gibt es nicht mehr, es sei denn, man kauft sich noch ein Schrottgerät zum Ausschlachten. Ich hatte ja bereits ein Schrottgerät, mein Ansatz musste also ein anderer sein.

Ich habe im Keller einen Schuhkarton, in dem ich Plastikreste sammle. Abgebrochene und nicht reparable Teile von Staubsaugern, Druckern, Spielzeug, abgesägte Reste von Baumarktkram, Verpackungskleinteile etc. Darin fand sich ein Stück, das mal als Abstandhalter für Terassendielen gedacht war und einer Schraubenpackung beigelegen hatte. Das schien die richtige Größe und Stärke zu haben und, besonders wichtig, war in Aceton löslich, also ganz einfach klebbar. Mit der Bandsäge habe ich die Form zweiteilig grob vorgesägt und anschließend mit verschiedenen Feilen die Details herausgearbeitet. Noch das passende Loch für den Schaltdraht gebohrt (vorne 0.8mm, hinten 2mm) – fertig.

Vermona E-Piano reparieren

Potentiometer / Schieberegler

Als nächstes kam das Netzbrummen dran. Es stellte sich heraus, dass das Schließen des Deckels einen halbgelösten Kontakt im ganz linken, mit „Summe“*** bezeichneten Potentiometer durch Druck mechanisch öffnete. Summe – Brumme, das lag irgendwie nahe. Nachlöten und ein wenig Biegearbeit waren bereits genug und das Brummen war nur noch eine Erinnerung wie die an das Brummen der Bienen zu der Zeit, als dieses Gerät hergestellt wurde. Ich nehme an, der Umstand war der Grund für die fehlenden Schrauben am Gehäusedeckel, es hatte sich schließlich nur im geöffneten Zustand störungsfrei spielen lassen.

***„Summe“ ist übrigens die einzige auf Deutsch verfasste Bezeichnung auf dem Gerät, alle anderen Knöpfe haben englische Beschriftungen. Warum nicht stattdessen das auch damals weit verbreitete „Volume“ genommen wurde wird wahrscheinlich für immer eines der Rätsel der DDR bleiben. Aus Designsicht ein weiteres Rätsel ist die Positionierung der beleuchteten Schalter, links grün, rechts rot: der Pianist sollte wie ein Kapitän der Herrscher des Instruments sein, da gehören die Positionslichter natürlich auf die jeweils andere Seite. Den roten Netzschalter gibt es übrigens in mehreren Versionen. Halten Sie Ausschau nach der tiefroten, die leuchtet phantastisch.
 

Die Potentiometer haben aus heutiger Sicht eine seltsame Bauform. Und: sie sind komplett offen. An der Gehäuseoberfläche sehen sie aus wie Fader. Schaut man darunter, sieht man, dass sie radial funktionieren, sie haben eine Achse. Nun ist die Widerstandsfläche aber nicht im Kern wie bei zeitgenössischen Dreh-Potis verbaut, sondern liegt wie bei einem Fader als Fläche vor, allerdings frei zugänglich. Praktisch, denn alle Potis hatten im oberen Bereich Aussetzer, die sich durch hartnäckiges Reinigen zunächst mit Reinigungsbenzin, später mit Kontaktspray**** auf dem Wattestäbchen beseitigen ließen.

Bis auf das Piano-Sound-Potentiometer, das bei Bewegung weiterhin Knackser von sich gab.

Also habe ich auch hier zum Holzhammer gegriffen und eine der Befestigungen des Widerstandstreifens (verschmolzene Kunststoffnieten) gelöst, die Widerstandsfläche einseitig leicht nach unten verschoben und das ganze mit Heißkleber wieder fixiert. Jetzt rutscht der Schleifer etwas weiter oben ohne Murren über eine noch nicht angekratzte Fläche.

Vermona E-Piano reparieren

Fertig zum Ersten

Das E-Piano war spielbar. Yeah! Alle weiteren Arbeiten also reiner Spaß, Kosmetik, Optimierung. Nach und nach habe ich nun die Farbkleckse von Tastatur und Kunstleder-Gehäuseüberzug abgeschabt. Da, wo es beim Scheuern auf den Tasten Kratzer gab, habe ich mit dem Dremel vorsichtig nachpoliert. Auf dem Kunstleder ließ sich die Farbe leider nicht so einfach entfernen, aber es ist halt ein Gerät mit Geschichte. In diesem Fall der Geschichte irgendeiner Renovierung und damit ist der Bezug auch schon wieder hergestellt.

Das Kunstleder habe ich testhalber mit ganz ganz wenig Kontaktspray**** im Lappen poliert. Das hat diesem wunderbar zu altem Glanz verholfen. Nun warte ich ein Weilchen, ob sich durch diese Behandlung irgendwelche Spätfolgen einstellen. Wenn nicht, wird alles aufpoliert. Offtopic: Der Kontaktspraytrick soll angeblich bei Autolack auch gegen Sonnencremeflecken helfen.

Update 2020: Ich gebe an dieser Stelle gerne den Tipp von Micha aus seinem Kommentar weiter, das Kunstleder mit schwarzer Schuhcreme aufzupolieren, was auch Macken, Schrammen und Farbspritzer übertüncht.

**** Kontaktspray sollte im Idealfall rückstandslos verdunsten, da es sonst auch Staub bindet. Ich nehme für solche Zwecke immer „Tuner 600“ von Kontakt Chemie. Nur das Kontaktspray für die Kunstlederpolitur ist nicht von dieser Sorte, sonst würde die Politur wohl auch nicht für diesen matten Glanz sorgen.

Seitenteile aus Echtholz

Als leidenschaftlicher Holzwurm habe ich die vergammelten Seitenteile komplett entfernt (wofür man das Piano teilweise entkernen muss, um an die Schrauben zu kommen) und neue aus Buchenholz angefertigt. Die Form habe ich dabei grob vorgesägt und dann mit viel Schleifpapier und Liebe dem Original angepasst. Pressspan adé, sorry ey. Als Finish habe ich das Holz nicht lackiert, sondern geölt, weil ich damit rechne, dass das Klavierchen beim Umräumen immer mal wieder anecken wird.

Egal, ob Sie lackieren, ölen oder wachsen: das gut getrocknete Holz immer von allen Seiten gleich behandeln, damit es sich nicht durch eindringende (Luft-) Feuchtigkeit verzieht.

Abstimmung der Elektronik

Es gibt von diesem E-Piano mindestens drei Versionen, die sich in der Platinenbestückung leicht unterscheiden. Das betrifft vor allem die Tonerzeugung ganz links im Gerät. Im Serviceheft ist das aber alles gut beschrieben, so dass man das Gesuchte recht schnell findet. Nach meiner persönlichen Meinung klingt die letzte Version am besten, sie hat irgendwie mehr „Wärme“, also wahrscheinlich etwas mehr Bauch im Tiefmitten-/Bassbereich.

Das Tremolo (periodische Lautstärkeänderung mit einer einstellbaren Frequenz zwischen ca. 3 und 12 Hz) fand ich etwas dünn. Siehe da - es gibt ein Trimmer-Poti. Es befindet sich halbrechts auf der mittleren der drei Steuerungsplatinen („EP2“), in allen Geräteversionen. Es sieht klassisch nach Trimmer aus und heißt im Schaltplan R19 (10K). Ich habe es so eingestellt, dass das Tremolo auch richtig wummern kann.

Außerdem musste ich feststellen, dass das Elektro-Klavier leicht verstimmt war. Zum Stimmen gibt es auf der Tonerzeugungsplatine links unten einen einstellbaren Kondensator (C3). Für die Grobstimmung ist die Spule L1 rechts daneben zuständig. Die musste ich allerdings nicht bemühen.

Vermona E-Piano stimmen und Vibrato tunen

Die Teilentkernung ließ mich ein paar der Bauteile genauer inspizieren. Das Netzteil ist leider nur für 220V ausgelegt, weshalb die Bauteile des Gerätes wahrscheinlich seit 30 Jahren zuviel Spannung abbekommen haben und die beste Zeit ihres Lebens hinter sich haben könnten. Die üblicherweise verdächtigen Elkos (es gibt zahllose) habe ich stichprobenartig mit dem Komponententester gecheckt, es gab aber tatsächlich keine Auffälligkeiten. Scheinbar war das Gerät entweder schon lange nicht mehr richtig in Betrieb oder generell nur selten genutzt worden. Ich habe also, da klanglich nichts dagegen sprach, erstmal alles beim Alten gelassen und einen Step-Down-Konverter (Spannungswandler) auf 220V angeschafft. Ein Recapping ist wahrscheinlich trotzdem eher früher als später nötig, aber es sind bestimmt 150 Kondensatoren verbaut, da sind mir zur Zeit andere Aufgaben wichtiger. Zumindest die PSU werde ich mir aber noch mal vornehmen.*****

***** Update 2020: Oder auch nicht. Wie Sie dem ausführlichen Kommentar von Micha unten entnehmen können, muss das nicht unbedingt nötig sein. Austausch hier also nur bei Defekt.


Dann habe ich, weil die PSU gerade fehlte, den daneben liegenden Fußschalter-DIN-Boxenanschluss (!) noch gegen eine Standard-Klinkenbuchse getauscht, um das Sustain mit normalen Pedalen/Fußschaltern verlängern zu können. Ich habe dabei kurz überlegt, ob ich einen Fußschalter dreipolig so umbaue, dass bei Treten des Pedals auch die Sustainlampe leuchtet. Da hier aber noch konventionelle Birnchen verbaut sind, wollte ich die nicht übermäßig strapazieren. Ein möglicher Umbau auf LED kam dabei aus Charmegründen nicht in Frage.
Die Klinkenbuchse muss übrigens schaltbar sein, da im nichteingesteckten Zustand die beiden Pole gebrückt sind. Ein klassischer Sustain-Footswitch ist im getretenen Zustand offen.

Arrgh. Ich habe nach wenigen Wochen wieder auf die alte DIN-Buchse zurückgebaut und einen DIN-Klinke Adapter für das Pedal gelötet. Die Klinkenbuchse ist leider herausgebrochen, weil der Durchmesser der DIN-Buchse viel größer ist und diese viel besseren Halt bekommt als die dünnere 6,3mm-Buchse. Sollte ich erneut auf Klinke umbauen, werde vorher ich ein vorgebohrtes Aluminium-Blech über das zu große Loch nieten.

Beim Nachklang kann man auch Soundkritik betreiben, denn das Sustainverhalten des E-Pianos ist nicht optimal. Der Sound ist im ungedrückten Zustand etwas zu schnell wieder weg und im gedrückten Zustand ist die Sustainphase der Hüllkurve im Ansatz etwas zu laut. Es bräuchte also etwas mehr Attack. Es lässt sich bestimmt irgendwie regeln, danach habe ich aber vorerst nicht gesucht.

Schließlich habe ich beim Elektronikversand noch neue Köpfe/Kappen für die Schieberegler besorgt, was wegen der unzeitgemäßen Maße der Metallstabenden nicht ganz einfach war. Ich habe den Aufnahmeschlitz der Kappe etwas aufbohren müssen. Alternativ hätte ich die Metallenden flacher feilen können, vielleicht laufen mir aber irgendwann noch mal originale Kappen über den Weg. Farblich und größenmäßig passt die Chroma-Caps-Serie von djtechtools.com, die auch in Deutschland vertrieben wird (siehe Linkliste). Billigere Nachbauten gibt es alternativ in China zB. über aliexpress.com. Ich entschied mich für die preiswerteste und der Schlichtheit des Pianos angemessen einfachste Variante in einfarbig dunkelgrau.

Fertig zum Zweiten

Das Vermona E-Piano ist wieder richtig schmuck. I love it. Fragen? Lob? Kritik? Bitte in die Kommentare schreiben!

Ergänzung

Ich habe neulich ein Piano-Strings-Modell instandgesetzt, das hatte neben vielen bereits vertrauten Problemen auch eine Taste, die den Ton zu leise wiedergab. Es stellte sich heraus, dass ein SS200-Transistor auf einer der EP1-Platinen kaputt war. Für manche DDR-Bauteile gibt es moderneren Ersatz, die entscheidenden Werte dieses NPN-Transistors habe ich aber in keiner Vergleichsliste passgenau oder leicht darüber finden können. Am ehesten passten noch ein MPSA06 oder ein BC639. Habe ich dann aber nicht ausprobiert, weil ich noch eine Quelle für DDR-Halbleiter gefunden habe. Seitdem läuft auch dieses Instrument wieder tadellos.

Comments/ Kommentare

#01

Hallo,
schöner Bericht, den ich mir gerade durchgelesen habe, weil vor mir ein ebensolches E-Piano - allerdings in besserem Grundzustand - auf seine Überarbeitung wartet. Kleiner Tip zum Kunstleder: Ich rekonstruiere vieel alte VERMONA-Endstufen der 2000er-Serie und verwende für das Kunstleder die schwarze Schuhcreme von Erdal - die in dem Spender mit dem Schwamm. Das überdeckt dank der schwarzen farbe auch kleiner Schrammen und Macken im leder sehr gut und würde ggf. auch ein paar weiße Farbspritzer unsichtbar machen.
An die DDR-Elkos musst du ohne Not nicht ran, die sind eine ganz andere Liga, was Langzeitstabilität angeht, als der China-Schrott von heute.
Und zur Versorgungsspannung: Ob du nun 220V oder 230V anlegst, ist vollkommen egal. Die -27V sind über eine Z-Diode stabilisiert und den +13V ist es absolut egal ob, das nun 13V oder 13,5V sind. Mehr machen die 10V mehr Eingangsspannung sekundärseitig nicht aus.
VG
Micha

Vielen Dank Micha, vor allem für die Tipps, die ich gerne weitergebe! Schuhcreme, super!
Viele Grüße
Ulf

#02

Witam, serdecznie dziękuję za ten artykuł - bardzo mi pomógł - mam Vermona Piano String - niektóre klawisze niespodziewanie traciły dzwięk - po regulacji i czyszczeniu styków wszystko działa poprawnie.
Przydały by się nowe gumki - moja klawiatura bardzo mocno hałasuje ale za to bardzo ładnie gra.
Szkoda, że nie jest produkowany ten instrument - analogowy - a jak dużo radości. Pozdrawiam.

Many thanks for your words, Roman! To make the keys less noisy you could try replacing the original rubber with (several layers of) shrink tubing or you could experiment with thin filt. I've not tried that on my Vermonas but I guess this could work. Good luck!
Cheers
Ulf

#03

Sint interesat de placa de baza la orga VERMONA SANDY SI COMPONENTELE ELECTRONICE DE UNDE LE POT CUMPARA?

A bit off topic, this article is not about the Sandy Organ. If you need GDR electronic components you can't replace with more recent stuff you can try this source:
http://www.xn--funkwerk-kpenick-ersatzteile-c2c.de/

#04

Danke für die guten Tip´s . Habe nämlich seit Freitag genau das gleiche Modell plus VERMONA REGENT 660 bei einer Straßenschrottsammlung erbeutet. Bei mir hatte nur der Regler von piano einen leichten Aussetzer gehabt. Alle Bedienteile sind sehr leichtgängig , sicher deshalb weil der Pianist dann schnell umregeln kann und keinen großen Kraftaufwandmit den Fingern hat.

Danke für den Kommentar und herzlichen Glückwunsch zur fetten Beute!

#05

Hallo Ulf,
vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Er hat mir schon sehr geholfen, die teilweisen Tonausfälle meines "neuen" Vermona-E-Pianos, das ich seit vorgestern besitze, größtenteils zu beheben. Echt klasse!

Eine Taste kriege ich mit Reinigen allein allerdings nicht in den Griff. Man hört zwar deutlich (im Amp), wie Kontakte geschaltet werden, also Strom fließt (Ton und Release), allerdings wird kein Ton produziert, sondern nur ein leises "Tock" (Kontakt eben).
Wenn Du dazu einen Tipp aus dem Zauberkasten-Fundus hast, wäre ich Dir sehr dankbar. Man(n) kann ja immer nur die fragen, die Ahnung von sowas haben. Und wer hat das schon?

Vielen Dank im Voraus und Grüße aus Karlsruhe
Ulli

Hallo Ulli,
für jede Taste gibt es einen Schaltkreis. Finde über benachbarte oder das Service Manual heraus, welcher für die stumme Taste verantwortlich ist und miss durch, vorzugsweise mit einem Oszilloskop. Du kannst den Tastenkontakt auch einfach mal auf eine andere Tastenschaltung brücken um festzustellen, ob der Kontakt selbst einwandfrei geht, auch wenn es bereits den Anschein hat. Der Impuls scheint „hängen“ zu bleiben, es wird möglicherweise schlicht keine Hüllkurve getriggert. Kandidaten für den Ausfall: Transistor, Kondensator, defekte Lötstelle/Riss in Leiterbahn. Viel Erfolg!
Ulf

#06

Bitte, hat jemand eine Gebrauchsanweisung für VERMONA PIANO STRINGS? Können Sie mir ein JPG oder PDF schicken?
Vielen Dank Holasek

Hallo Herr Holasek,
die Seite https://www.vermona.com/support/vermona-heritage/ werden Sie kennen, da ist ein Manual für die Piano-Strings leider nicht aufgeführt. Vielleicht meldet sich bei Gelegenheit ja mal jemand, der die Anleitung besitzt und einscannen kann, ich würde sie dann weiterleiten. Bis dahin – ausprobieren!
Viele Grüße
Ulf

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